2020
Januar
14
2020

Eigene ISO-/USB-Images nutzen

Während "Linux" wohl unbestritten das typische Betriebssystem für Cloud-Server ist, sind die Geschmäcker im Detail durchaus verschieden. Bei cloudscale.ch profitieren Sie zum einen von einer breiten Palette an Images beliebter Linux-Distributionen. Mit einem kleinen Kniff können Sie aber auch fast beliebige andere Systeme installieren – und einiges mehr.

Gründe für Ihr eigenes Image

Beim Start eines neuen Servers stehen bei cloudscale.ch nebst vielen beliebten Linux-Distributionen auch zwei Firewall-Distributionen zur Auswahl. Dennoch ist es möglich, dass Sie eine andere Distribution bevorzugen – z.B. aus persönlichen Erwägungen, oder um Ihr neues System möglichst ähnlich zu bestehenden zu halten. Indem Sie Ihr individuelles ISO- bzw. USB-Image nutzen, können Sie bei cloudscale.ch fast beliebige Betriebssysteme installieren.

Mit Ihrem eigenen Image können Sie aber noch mehr: Selbst wenn Sie auf Ubuntu, Debian oder ein anderes der von uns angebotenen Betriebssysteme setzen, haben Sie so die vollständige Kontrolle über das Initial-Setup. Bestimmen Sie die Partitionierung, nutzen Sie Ihr bevorzugtes Dateisystem oder richten Sie (zusätzlich zur Massnahme auf unserer Seite) Ihre eigene Disk-Verschlüsselung ein. Auch nach einem Missgeschick kann ein Live-Image helfen, wieder Zugriff auf ein zerschossenes System zu erhalten. Und bei Bedarf erstellen Sie eine konsistente, Sektor-weise Kopie Ihrer Server auf einem zusätzlichen Volume.

So nutzen Sie eigene Images

Als Ausgangslage benötigen Sie einen funktionsfähigen Server im gewünschten cloudscale.ch-Account, an den Sie ein zusätzliches SSD-Volume mit genügend Platz für Ihr ISO-/USB-Image anhängen. Dies kann der Server sein, den Sie anschliessend mit Ihrem Wunsch-System neu installieren, oder einfach ein temporärer Server für den nächsten Schritt. Laden Sie dann (z.B. mit curl oder wget) Ihr Image auf diesen Server herunter und kopieren Sie das Image anschliessend blockweise auf das zusätzliche Volume:

sudo dd if=my-own-image.iso of=/dev/vdb bs=1M && sync

Achtung: Stellen Sie unbedingt sicher, dass of (output file) dabei auf Ihr zusätzliches Volume zeigt – dieser Pfad wird ohne Rückfrage überschrieben!

Falls Sie mit dem Image einen anderen als den aktuellen Server booten möchten, hängen Sie das Volume jetzt an den entsprechenden Server um. Öffnen Sie anschliessend die VNC-Konsole des Zielservers, und starten Sie diesen neu. Durch Drücken von "Esc" in der VNC-Konsole gelangen Sie ins Boot-Menü, wo das zusätzliche Volume mit Ihrem Image als weitere "Virtio disk" erscheint. Wählen Sie diese aus, um das Booten von Ihrem Image anzustossen. Nutzen Sie nun Ihr Image, wie Sie es mit einem physischen Server und DVD tun würden.

Reparatur nach einem Missgeschick mit Hilfe eines Live-Image

Als Hinweis: Wenn Tastenanschläge in der VNC-Konsole mehrfach erscheinen, ändern Sie in der Adresszeile Ihres Browsers einfach "vnc_lite.html" zu "vnc.html" (und klicken "Connect").

Einige zusätzliche Hinweise

Nachdem der Zielserver installiert oder repariert wurde, booten Sie ihn wieder ganz normal von seinem root-Volume. Das zusätzliche Volume mit Ihrem Image können Sie wahlweise löschen oder für einen nächsten Einsatz behalten.

Das in diesem Beitrag beschriebene Vorgehen klappt mit vielen Images, die von den jeweiligen Distributionen für CDs/DVDs (.iso-Datei) oder für USB-Sticks bereitgestellt werden – z.B. mit Ubuntu und CentOS. cloudscale.ch kann jedoch keine Garantie für das Funktionieren mit einem konkret gewünschten Image übernehmen.

Beachten Sie, dass die von uns beim Server-Launch bereitgestellten Images das Paket "cloud-init" enthalten. Dieses sorgt für eine korrekte Konfiguration Ihrer Server, indem es z.B. den gewählten Servernamen und die berechtigten SSH-Keys in die Konfiguration des Servers überträgt. Wenn Sie Ihren Server via eigenem Image (neu) installieren, müssen Sie diese Einstellungen manuell vornehmen. Für die Netzwerk-Details können Sie je nach Wunsch DHCP verwenden oder die Angaben aus dem Control Panel statisch konfigurieren.


Egal, ob Sie nur ein kleines Missgeschick beheben müssen oder eine individuelle Server-Landschaft "from Scratch" aufbauen: Indem Sie Ihre eigenen ISO-/USB-Images nutzen, haben Sie in jeder Situation die volle Kontrolle über die Software und Konfiguration Ihrer Server.

Wir haben die richtigen Werkzeuge!
Ihr cloudscale.ch-Team

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